Freitag, 23. Februar 2024

Auf der Seidenstrasse 2.0 - Eine Reiseerzählung Teil 3 und Ende

 Auf der Seidenstrasse 2.0 Teil 3 - Eine Reiseerzählung - ENDE


Mustafa hatte eine fünfköpfige Familie, alles Mädchen. Das Haus hatte im Prinzip nur ein Zimmer und eine halb abgeteilte Küche. Sanitäre Anlagen gab es nicht, draussen vor dem Haus gab es eine Quelle. Das wars. Hier sollten wir bleiben und mit der Familie in einem Großraum auf dem Boden übernachten. Das versprach Gemütlichkeit. Gekocht wurde mit indischen Kersoinkochern, nicht mit Holz. Mustafa fand uns sofort richtig gut und wärmte sein Chillum mit uns an. Mit seinem eigenen Charras aus der Heimproduktion. Seine Frau und die Mädchen kümmerten sich nicht um uns, sondern lebten ihr eigenes Leben. Die Frau kochte kaschmirische Speisen und ab und zu kamen Nachbarn zu Besuch, um uns zu inspizieren. Das war für Mustafa, den härtesten Chillumraucher von Kaschmir, so wurde er in Freakkreisen getauft, ein Grund das Chillum ständig kreisen zu lassen. Die ständige Chillumraucherei hatte ihr Vorzüge. Man brauchte keine Trecks und Exkursionen in den Himalaya zu machen „Watch watch, monkey is coming“ oder vor Bären abzuhaunen. Man blieb einfach zu Hause und rauchte Chillums, das wars dann. Paraphrasiert wurde das später von einem australischem Kumpel: „How was India? Oh it was a nice room.“ Ich war sowieso dauerkrank und blieb um das Haus herum und schiss ins Gebüsch. Ausflüge von uns endeten meist bei Mustafas Feldern in der Nähe. An meinem Zustand änderte sich wochenlang nichts. Aber sogar an die Krämpfe gewöhnt sich der Mensch. Ich wusste, dass der Körper irgendwann aufgibt, insbesondere wenn Amöben in die Blutbahn gelangen. Also ging ich zu einer medizinischen Station an der Strasse nach Pahalgam. Die Ärzte entpuppten sich als ebensolche Totalversager wie ihre kaschmirischen Kollegen in Srinagar. Sie verordneten mir eine Mischung aus Standardantibiotika und Eketrolyte. Das letztere half ein bißchen, das Andere überhaupt nicht. Mustafa meinte, die letzte Rettung seien vielleicht kaschmirische Magic Mushrooms für mich. Die wachsen in der Gegend und sind für ihre antibiotischen Qualitäten berühmt. Später gab es dazu Artikel in der internationalen Wissenschaftspresse. Ich besorgte mir zudem Clont, das Standardmittel für Amöbenruhr und wir beschlossen, am selben Abend die Magic Mushrooms zu verzehren. Die Dinger sind in Kaschmir riesengroß und erinnern überhaupt nicht an gängige Magic Mushrooms. Mustafa und Frau waren extrem besorgt, dass wir ausrasten würden von den Pilzen, das sei schon ein paarmal dort passiert. Die Einheimischen dürfen die Pilze nicht mehr essen, meinte Mustafa, sie könnten dann nicht mehr normal funktionieren und arbeiten. Ich sah eine letzte Chance in den Pilzen und nahm eine große Dosis trocken ein, mein Reisekollege ebenfalls. An eine psychedelische Wirkung kann ich mich kaum erinnern. Wir machten die halbe Nacht Musik und am nächsten Morgen war das Wunder geschehen: ich konnte wieder fest scheissen. Der Stuhlgang bleib normal. Ob das die Pilze oder die eintägige Dosis Clont war, kann ich nicht genau sagen. Nur das Clont normalerweise fast ein Woche braucht, um so zu funktionieren. „So etwas hätten sie noch nie gesehen“ meinte Mustafa mit Frau und kurz darauf fuhren wir zurück nach Srinagar. Mehrere Wochen auf alten Matten am Boden schlafen zu neunt in einem Raum und manchmal noch mit Besuch von Nachbarn war schon gewöhnungsbedürftig, auch wegen der Flöhe aus den Matten. Der herzliche Besuch endete und ich fuhr mit meinem Kollegen wieder gesund nach Srinagar zurück. Der Familie Mustafa ließen wir ein Bündel Rupies da. Wir sahen uns leider nie wieder, aber ich werde sie nie vergessen. Das Clont nahm ich noch ein paar Tage weiter, wegen der Zysten und in mir rührte sich nichts mehr von der Amöbenruhr.

Mir ging es auf einmal ziemlich gut in Srinagar. Es war Spätsommer und die Blätter fingen an sich zu verfärben. Wir hatten häufig Besuch auf unserem Hausboot von anderen Freaks und Travellern, die Hausbootbesitzer waren ebenfalls interessante Leute, einer davon mit Sufi Hintergrund und philosophischen Themen. „In Kaschmir kann man wirklich nicht ficken“ schloß mein Kollege seine Erfahrungen mit Kaschmiris ab. „Die wissen gar nicht was das ist. Haben die noch nie was von gehört.“ Stimmt, dachte ich, man kan heiraten, sonst gibt es absolut nichts. Dafür jede Menge Gerüchte über verruchte Hindufrauen, die sich angeblich in Srinagar und Pahalgam prostituieren würden. Mein Kollege begab sich auf Exkursion und wurde wieder nicht fündig. „Es gibt vielleicht Schwule, aber die sind auch nicht aufgetaucht. Sonst muss man attestieren, das es bei den Kaschmiris ein Sexualproblem gibt. Du musst zudem beschnitten und Muslim sein, sonst gibt das nichts Gutes“ Ich hatte eh genug von solchen Versuchen in muslimischen Ländern, seit ich in Istanbul ein Bordell besucht hatte. „Muss man nicht, braucht man nicht“, meinte ich ziemlich laut.

Der Herbst rückte ein und mir gefiel das. Man saß mit den Kaschmiris auf dem Deck, einen schweren Mantelumhang darüber und darunter ein Holzkohlebecken, davor die Hookah. So vergingen die Tage, ähnlich rudimentär wie bei Mustafa. Die Touristen verschwanden, mein Kollege wurde sauer. „Kannst Du ja machen, das hier mit den Blödmännern. Ich muß jetzt mal ne Alte anmachen. Ich fahr zu den Tibetern, da geht das, haben die Leute von gestern erzählt. Da gibt es auch europäische Frauen. Ich fahr mal vor, morgen bin ich weg.“ „Na gut“ meinte ich, „treffen wir uns bald in Dharamsala.“ In den nächsten Tagen wanderten die letzten hartgesottenen Touristen Richtung Süden ab. Der Hippie Trail war wieder unterwegs, dem Wetter hinterher. Mein Landlord sagte mir dann „ You are the only tourist in Srinagar now, don't be afraid, only good people come here“. Die Kälte schlug zu und ich konnte mir morgens nicht mehr die Zähne putzen, die Zahnpasta war eingefroren. Es war trotzdem gemütlich, ich kam langsam in die richtige Kaschmiri Szene herein. In Testalls saßen die Männer und gerieten immer häufiger in Rage gegen die restliche Hindubevölkerung und Hindufrauen vor allem. Mein Landlord regte sich so auf, dass er mit der Hand in eine Teetasse schlug und sich schwer verletzte. „Azad Kaschmir“ begann im Raum zu stehen, ein unabhängiges Kaschmir der Muslime und nur für Muslime. Ich brach bald nach Jammu auf, eine ewige Busfahrt über Serpentinen. Der Landlord ruderte mich über den Dal Lake zur Bushaltestelle im eisigen Regen. „God is crying that you leave, you can stay here until spring and then do somethig else.“ Ich wusste noch nicht, was das zu bedeuten hatte, würde es aber bald erfahren.

Ich kam halbtot aus dem Bus in Dharamsala gekrochen und ließ mich ins obere Dorf McLeodganj fahren, die tibetische Hauptkolonie in Nordindien im Bundesstaat Himachal Pradesh. Ich fragte in einem der tibetischen Restaurants nach meinem Freund und bekam die Adresse des kleinen Hotels im Dorf. „Your friend is in jail“ sagte die Tibeterin an der Rezeption. „Police come and take him to Dharamsala jail, his passport was gone.“ Ich quartierte mich in seinem Zimmer ein und checkte am nächsten Morgen das kleine Dharamsala Jail.

Am Gericht umschwirrten mich die Rechtsanwälte wie die Fliegen mit Vorschlägen, wie man ihn am besten rausholen könne. Ich entschied mich dafür, zur Sikh Police zu gehen, die das Gefängnis verwaltete. „Your friend is complete idiot“ meinte der Offizier „he did not have his passport and then insulted our judge in law court by telleing him he and Indian laws are crazy fools. He will not come out any time, will stay until visa is finished and then we extradite him“. „Can I see him, I want to visit him“ sagte ich. „Yes, I will drive you there“ Ich nahm im Beiwagen des Indian Enfield Polizeimotorrades Paltz und wir knatterten zum Dharamsala Jail, der Mann im Riesenturban am Steuer. „You have charras, food maybe?“ fragten die Wärter. „No nothing, I want to visit my friend“. „Better bring tomorrow for us and your friends in jail“. Ich verstand, dass dies ein lustiges Gefängnis war. Der Kollege erschien mit seiner ganzen Zellenmanschaft hinter Gitterstäben. Es wurde sofort ein Chillum angeraucht, die Wärter rauchten mit. „Kommst Du auch mal endlich“ meinte er. „Die haben eine Passkontrolle gemacht und mein Pass war weg.“ „Wie kommt das denn, kannst Du da nicht mal ein paar hundert Rupies rüberwachsen lassen?“. „Geld habe ich auch keins mehr, habe ich alles in Kashmir vergessen. „ Ich sagte gar nichts mehr, sondern ließ ihn erklären. Die haben mich halt angeschnorrt auf dem Hausboot, für eine Hochzeit, ich sollte dann auch eine Alte bekommen, da habe ich denen Kredit gewährt. Und den Pass brauchten sie auch für irgendetwas.“ Ich war nicht einmal mehr sprachlos. „Was war das mit der Beleidigung“ „Ja die wollen mich nicht mehr rauslassen, auch wenn ich den Pass anbringe, weil ich gesagt habe „Indian laws are crazy“ Stimmt auch, hier sitzt einer zwanzig Jahre, weil er Wasser in die Milch geschüttet hat.“ „Ja toll, jetzt kann ich mich entschuldigen gehen für dich Vollhorst. Ich muss jetzt zurück nach Srinagar, den Pass und Deine Kohle da rausprügeln, mein Gott noh mal, sonst sitzt Du hier drei Monate und wirst abgeschoben.“ „Komm mal bald wieder und bring Essen und was zu rauchen mit“ war die Antwort. Er grinste blöd und ich war weg. Die Traveller und Freaks in MacLeodganj hatten eine Ansage an mich: „Na hol ihn raus, was denn sonst“. Ich war stinksauer, dieses Ausmaß an Dummheit sollte ich kompensieren. Als ob Schmuelchen Pfingstmann die Fäden immer noch ziehen würde. Hat er nicht, die Beiden sind aber miteinander verknüpft bis zum heutigen Tag.

Ich war am nächsten Tag wieder am Jail. auf der Schulter eine Bananenstaude, in der Tasche ein paar Tolas Charras. Die Wärter grinsten schon als sie mich sahen. Dieses Mal gab es keine Motorradeskorte. Bevor ich die Bananen durch die Gitterstäbe reinreichte baute ich erst mal ein Chillum. Die Wärter waren als erste dran beim rauchen, dann kamen die Gefangenen. Die Stimmung steigerte sich erheblich. „Das Essen hier ist Scheisse, kannst Du nicht mal ein paar Töpfe Dal mitbringen. Die haben hier den miesesten Dal, da sind so kleine Tiere drin,“ meinte der Kollege. „Weisste, Kollege“ meinte ich, „ich mache morgen den Ritt nach Srinagar zu deinen Freunden und versuche zu retten, was nicht mehr zu retten ist.“ Der Typ grintse wieder nur blöde. Er hatte offensichtlich in Srinagar den Verstand verloren. Ich tippte darauf, dass sie ihm Datura zu rauchen gegeben und ihn vollständig abgezogen haben. Sonst gab es außer akuter Psychose keine Erklärung für diesen Megaausritt. Ich versuchte, es sportlich zu nehmen und saß am nächsten Morgen im Bus nach Srinagar. Mittlerweile war ich in der Bus Station von Jamma auf dem Weg schon gut bekannt. „Ich übernachtete mit einigen Hindu Familien auf dem Boden der Busstation, alles war vergnügter Stimmung über den „Ungraizi“ der mit ihnen auf dem Boden rumliegt. „Dont't smoke charras in this station. Police will come and confiscate any contraband.“

In Srinagar herrschte vollständiger Herbst. Die Blätter waren rot und teilweise abgefallen, es herrschte Stille. Ich stapfte, immer noch sauer, zu unserem Hausboot. Es war niemand da, ich wartete und nutzte schon mal die Zeit, alles zu durchsuchen, fand aber nichts. Nach ein paar Stunden kam der Chef. Die Atmosphäre war gespannt. „Your friend gave us money and his passport out of his own free will.“ war sein Statement. „He is in jail and I need money and his passport to get him out“. „Passport maybe possible, money difficult“. Ich bedankte mich noch mal innerlich für die beschissene Situation, in die mich mein deutscher Kollge gebracht hatte. Ich hatte absolut kein Interesse, mich mit der lokalen Bevölkerung zu überwerfen. Der Pass kam dann am nächsten Tag zu mir zurück, das Geld nie. Ich suchte ein paar versprengte Europäer, um die Familie wegen des Geldes unter Druck zu setzen. Das half ein bißchen. Wir hingen im Hausboot herum und begannen, seine Sachen rauszutragen. Der Chef wurde etwas aufgeschlossener und brachte mir nach einer Woche kostenlosem Wohnen und Essen im leergeräumten Boot kein Geld an, aber einen Sack ziemlich mittelmässiges Garda. Eine speziell kaschmirische Cannabiszubereitung. Mehr war nicht rauszuholen. Jetzt musste ich mit dieser Scheisse auch noch zurückfahren, mit der Bevölkerung in Srinagar war ich jetzt nicht mehr so grün, das wusste ich. So etwas darf niemals passieren, man kann nie mehr dorthin so zurück, wie man war.

Ich war der bescheuerte Jockey auf dem nächsten Idiotenritt zurück nach Dhramasala über Jammu. Dort lachte man schon, als ich ankam. Es war wohl einer der späten bis letzten Busse aus Kashmir heraus ohne Wettergefahren. Am nächsten Morgen war ich wieder im Gefängnis zur üblichen Prozedur. Mein Kollege hatte immer nur dieselben blöden Sprüche parat, was mit ihm wirklich loswar, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Jedenfalls war ich ein beliebter Besucher der Justiz Dharamsala, daran ließ man keinen Zweifel. Ich ging zum Gericht, legte den Paß vor und musste für den Idioten Abbitte leisten. Das half dann doch. Nach ein paar Tagen wurde er entlassen. Inzwischen fütterte ich seine Zelle weiter, das fand man gut bei Gericht.

Das tibetische Ambiente mit Dalai Lama war nicht so ganz meine Kragenweite. Ich begann viel zu lesen über tibetische Verhältnisse und fand diese nicht grade vielversprechend. Auch Kurse in lamaistischer Religion bei den Lamas entsprechen nicht meinen Vorstellungen. Autoritäres Verhalten und eine faschistoide Gesellschaftsordnung in Tibet werden nicht besser, indem man sie folkloristisch verbrämt. Dafür hat die AOI seit der Flucht des Dalai Lama immer weiter bis heute gesorgt. Statt Tibet und Dalai Lama gab es oberhalb von McLeodganj einen hinduisischen Ashram, der Meditationskurse anbot. Das bot mir ednlich wieder den vollständigen Ausstieg aus der Freak Travellerszene mit ständigem Chillumrauchen. Freaks machten so etwas seltenst bis nie in Indien. Entgegen aller anderslautender Gerüchte. Die Ausnahme bot selbstverständlich der sogenannte Ashram der OSHO alias Bhagwan Shri Rajneesh Neo-Sanyas Bewegung in Poona. Fast ausschließlich die Deutschen jubelten diese neotantrische Sekte aus dem klandestinen Thuggee Milleu Indiens hoch. Über den STERN vor allem und den SPIEGEL, nicht nur mit dem „Sanyasin“ Elten, damit auch niemand mißverstehen sollte, dass Israel und deren Kibbuzim fundamental hinter der Sekte stehen. Auch im Handel mit Drogen wie Cannabis, Koks und Extasy und Speed. Die Gerüchte über die angeblichen Neo-Tantriker überschlugen sich in Deutschland. Das war typisch, anderswo nimmt man das bei weitem nicht so ernst. Sogar menne coolen Eltern fingen sn zu nerven, bevor ich nach Indien fuhr. Meine Mutter bemerkte mit meinem Vater, dass ich zu dem Idioten nicht mehr fahren brauche, der sei wegen seiner Steuerstraftaten schon in die USA ausgecheckt. Das ist bei der indischen Justiz schon ein Kunststück, sich so fundamental als Philosophie Professer aus Bombay zu überwerfen. Rajneeh schaffte das und starb dann kurz darauf in den USA mutmaßlich an den Folgen seiner Valiumsucht. Wir hatten keinerlei Interesse an Poona, ich checkte aber zwei Jahre später auf unserer Ashram- und Tempel Rundreise in Südindien da mit meiner Freundin richtig ein. Mit Wohnung im Ashram. Wir beteiligten uns fleissig am Meditationsangebot in Poona und warteten gespannt auf die tollen Sexabentuer, die die Kibbuzpresse so ausschweifend beschrieben hatte. Die kamen auch auf mich zu in Form von homosexuellen Rechtsradikalen aus Deutschland, die dort als „Berliner Sannyasin“ wohnten. „Aus dem Fassbinder Umfeld“. Die meinten, meine Freundin sei irgendwie „kaputte Scheisse“ und luden mich zum gemeinsamen masturbieren morgens unter der Dusche ein. Ich zog noch nicht mal die Augebbrauen hoch und war desillusioniert und machte, dass ich da wegkam.. Kurz darauf beklaute man uns heftig im Ashram, weil meine Freundin auch nicht „Sannyas nehmen wollte“. Das Spiel war damit noch lange nicht zu Ende, man gab uns die Sachen zwar wieder, nachdem ich so richtig böse wurde, die Stimmung wurde aber mies und immer nazistischer im Ashram. „Die indischen Negerinnen da vorne müssen wir auch mal wegmachen“. Wir checkten aus und fuhren nach Pondicherry. Dort hatten wir am nächsten Tag schon eine verwesende Leiche neben uns im Hotel liegen, die wir auf dem Gewissen haben sollten. Festnahme mit vorgehaltenen Enfield Karabinern war die Folge. Ich habe dies als neotantrischen Witz von Thuggees abgebucht.

Der Ashram oberhalb von McLeodganj war etwas ganz Anderes. Dort bettrieben Brahmanen eine spezielle Form des Kundalini Yoga. Dabei lernte man ganz exakt die Energiebahnen des Körpers kennen und lernte diese zu verändern. Die Anlage lag verklärt mitten im Wald in Himalaya Ausläufern und wir wurden von der Leitung wieder einmal sanft, aber durchdringend geteacht, Dabei lernten wir auch, welche Auswirkungen Drogen auf unserern Energiekörper haben und wie diese uns immer wieder blockieren. Das Charrasgefühl wich innerhalb von ein paar Tagen komplett ais uns und wir wurden richtig frisch. Nach zwei Wochen war der Kurs zu Ende und wir lebten wieder in McLeodganj. Das erste Chlllum, dass ich dort rauchte machte mich nur kaputt, ich hatte absolut keine Lust mehr auf den Charras Tourismus. Ich begann mich grade ein bißchen besser zu fühlen, als der brahmanische Kursleiter im Jeep im Dorf an mir vorbeifuhr, mich sah und sofort anhielt. „I see you are very happy again!“ meinte er und fuhr weiter. Ich hatte verstanden, ich fühlte mich scheisse und hatte auch so eine Ausstrahlung. Ich hörte mit der Raucherei und der Rumhängerei mit Freaks wieder auf und wir reisten in den Hindi Belt nach Haryana und Delhi.

Es ist natürlich klar, dass solche Sekten wie wie neotantrische Thuggee Bewegung von „Rajneessh“ in Deutschland immer weiter Urständ feiern, anderswo weitaus weniger. Das bedeutet, dass Diese im CIA und Mossad System und damit indirekt zumindest auch mit dem Britentum eine wichtige Rolle zu spielen haben. Und diese geht über den israelisch gesteuerten Drogenhandel vor allem seit en neunzigern mit Extasy weit hinaus. Die OSHOS haben in einigen Städten, allen voran Köln Imperien errichtet, die auch auf Ausbeutung beruhen und die vor allem junge Frauen bedingungslos in den Veganismus treiben sollen. Zudem sind deren Ärzte berüchtigte Psychiatrieeinweiser schon seit den achtziger Jahren. Patienten bei einem OSHO Arzt sollten nie ernsthaft krank sein und diesen fordern, dann dekompensiert er meistens und attestiert „schwere psychiatrische Störungen“ und anderen Unsinn. So etwas ist in der AOI gestuerten Bundesrepblik immer gerne gesehen und wird mittlerweile von anderen Ärzten kopiert.

Der Hindu-Ashram oberhalb von McleodGanj hörte schon kurz nach unserer Anwesenheit auf zu existieren. Dies lag an auch der Intriganz der tibetischen Verwaltung in Dharamsala, die auch von christlichen Missionaren getrieben wurde. Mit welcher Impertinenz die Christen immer noch versuchen, gesetzwidrig in Nordindien und Nepal zu missionieren, ist mir 1986 bei einem Feldforschungspraktikum in Nordindien aufgefallen. Ziemlich unverhohlen versuchten Ethnologiestudenten der Universität zu Köln, ihre Missions Zwangsneurosen in New Delhi auszubreiten. Auf Besuch noch einmal in McLeodganj mit einer katholischen Betschwester aus Bergisch Gladbach, die vorgeblich ein von der Uni Köln bezahltes „Feldforschungspraktikum“ machen wollte, mit einem anderen Kölner Missionar, sprang mich wie durch ein Wunder eine deutsche Missionarsgestalt dort an. Er verkündete mir freudig, dass der Ashram geschlossen sei. Mittlerweile weiß man, dass die Betschwester aus Bergisch Gladbach dies auch mit ihren „tibetischen Kontakten“ fertig gebracht hat. Die katholische Kirche war eben nie weit von der AOI und dem Dalai Lama entfernt. Meine aus der Feldforschung hervorgegangene Magisterarbeit wurde zwar mit 1,7 benotet, aber immer weiter herabgesetzt, wobei Christen in Freimaurerlogen eine entscheidende Rolle spielten. Die Telnehmer des Feldforschungspraktikums waren recht eindeutig anti-hinduistisch ausgerichtet. Monotheistische Missionsarbeit, für das "Thomas Christentum" und den Islam waren tonangebend. Die Ehefrau des leitenden Dozenten, eine Inderin aus einer Brahmanenfamilie stufe ich ebenfalls als antihinduistisch ein. Angeblich verstrab diese vor vor Jahren. Der leitende Dozent war muslimisch orientiert und forschte bei solchen in Kaschmir. Es wurde auch scharf anti-Hindu herumgekobert. Eine monotheistische Missionsschule unterwegs? Die einzige richtige Feldforschung außer meiner beschäftigte sich mit Harijans ausschließlich nd deren Schicksal - christliche linkskatholische Sozialethik? Ich wurde sogar in meiner Wohnung in Sinzig direkt aus dem AOI Umfeld des Hellman Weiber und der Brigitte Tärpautze sowie von „Spriti“ Weizenfels angegriffen und musste mitten im Magister die Wohnung wechseln. So viel Missionswissenschaften und auch Dummentum aus medizinischen Fakultäten grassiert tatsächlich in Deutschland und auch beim GNB. Man ging in der haßerfüllten Dummheit sogar so weit, ausgerechnet mir „Islamismus“ in der Magisterarbeit vorzuwerfen. Nachdem dieser primitive Unsinn nicht zog, wurde ich zum „Stasiagenten“ erklärt und aus den Medien entfernt. Inwiefern der offenkundige Niedergang des ethnologischen Instituts in Köln auf diese und andere Missionare zurückzuführen ist, ist mir nicht genau bekannt. Um keinen Trugswchluß zuzulassen: die Missionare jeden Geschlechts und jeder Konfession marodieren heute auch vollkommen ungeniert in Freimaurerlogen herum.

New Delhi war für uns eine willkommene Abwechslung: es war hinduistisches Leben pur, ohne touristische Ablenkung und Bum Shankar Freakszenen. Ich habe die Stadt schon immer gemocht und war dort Mitte der achtziger Jahre monatelang einquartiert für meine ayurvedischen Studien. Old Delhi war schon immer ein Dschungel hinudistischen Stadtlebens. Ein Shop geht in den nächsten über und eine Werkstatt in die Nächste. Man konnte sich von dem Stadtleben treiben lassen und dann irgendwann erschöpft einen Milkshake oder Chai an einem Stand zu sich nehmen. Ich mochte die Attitüden der Delhi Wallas schon immer. Die haben eine herzhafte Frische, die in der Welt ihresgleichen sucht. „How are you today? Oh, very good, thank you. So why do you look like shit?“ Das hat mit asiatischem Schönwetterreden nichts mehr zu tun, das ist typische Rudeness Delhi Style. Eines Morgens trat ich aus meinem Hotel in Old Delhi in die Gasse hinein mit Badelatschen und übersah einen Riesenfladen an frischem Elefantendünnschiß, der auf der der Strasse lag. Ich rutschte mit den Badelatschen komplett weg und landete mit dem Rücken in der Elefantenscheisse. Ein Spaß für die ganze Hindufamilie ohne jede Hemmung. Ich ging ins Hotel zurück, duschte mich und kleidete mich neu ein. Den Spaß habe ich jie vergessen, die Delhi Wallas, allen voran die Motorrikscha Fahrer ließen einen nie humoristisch im Regen stehen. In Bombay sind die Wallas höflicher und beflissener, das hat auch seine Vorteile. Als ich in den neunziger Jahren dort landete ,war die halbe Stadt ein Vergnügungspark, in Pastellfarben von unzähligen Scheinwerfern angestrahl. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Ich stand auf der Strasse, gerade aus dem Flugzeug, da kamen die Chai-Wallas schon mit Ingwertee angelaufen. “looking for Mumbai adventure Ji? Want more ginger or more chnni“ Jokecraking and polite fand ich. Bombay hat eine besomdere Bedeutung für mich und meinen Reisekollegen aus dem Knast in Dharamsala. Unser verlorener Freund Schmuelchen Pfingstmann kehrte Anfang der Neunziger unverhofft nach Indien zurück und zwar im Direktflug nach Bombay. Vorher hatte er ziemlich lange Zeit Mitte der Achtziger in einer Rheinland Pfälzischen Klapse verbracht. In Bombay wollte er unverdrossen der „große Pirat“ seines Lebens sein. Er lernte einen Zuhälter namens Abbas kennen, der ihm einen Beutel „gute Schore“ verkaufte, wie er später erzählte und ihn in einem Puff einquartierte. Dort hatte er ein Zimmer und in einem anderen Puff in der Nähe noch eins. Die Kinder auf der Strasse liefen ihm schon hinterher und mit den Worten „Better pack that heroin away Ji, the police will take it soon now.“ Im Puff begann man ihn „Großer Pirst“ zu nennen, weil er sich um wirklich gar nichts scherte, auch nicht um das Wohlergehen der Huren, wie er später erzählte. Er drückte nicht nur Zigareten auf ihnen aus, sondern brannte auch die ganze Bude halb ab, bis die Polizei und die Feuerwehr anrückte. Man stellte ihn vor Gericht, wo er freimütig erzählte, er sei die Wiedergeburt von Joseph Beuys. Das fand man nicht amüsant, sondern pathologisch und Schmuelchen checkte daraufhin per Gerichtsbeschluß in die Psychiatrie Bombay ein. Die Polizei bot ihm an, dass wenn er sich weiter wie ein komplettes Arschloch benehmen würde, würde man ihm, schon wegen der Huren, ein paar Elektroden an die Eier implantieren. Das hat ihn erst ein wenig zur Vernunft gebracht. Er wurde später aus Bombay abgeholt. Es war wie in einer Revanchehandlung für mich mein ehemeliger Reisekolleg aus Kaschmir und Dharamsala, der das tat. Dies sind aber nicht die einzigen neotantrischen Abstrusitäten geblieben. Als ich Mitte der neunziger Jahre nach Bombay flog, trat mitten in der zwanzig Millionen Metropole ein merkwürdiger schmieriger Typ auf und redete mich schräg an. Ich sah ihn an und er zeigte mir seine Arbanduhr. Er drückte einen Knopf und eine Leuchtschrift erschien: ABBAS. Ich machte, dass ich da sofort wegkam und sah ihn bis jetzt nie wieder.


Epilog:

Schmuelchen wäre trotz seiner Eskapaden später in den Neunzigern fast noch Grundschullehrer in Rheinland Pfalz geworden. Das wurde nur von der aufgebrachten Dorfbevölkerung in der Eifel im Referendariat verhindert. 

Was das für tatsächliche Beziehungen sind, die Schmuelchen offenkundig hat, um mir zum Beispiel seinen persönlichen indischen Kriminellen Abbas mitten in Bombay vorbeizuschicken und das Jahre später und ihn dann um ein Haar zum Lehrer zu machen, sind noch unbekannt. Nicht ganz so unbekannt sind solche Beziehungen bei seinem „Bruderherz“, dem SS Jungen Detlev, der aus dem SS Netzwerk seines Vaters heraus auf einmal gefeierter Professor und Künstler mit Leitungsfunktion einer bayrischen Universität wurde. IEr ist nicht das einzige Sinziger Wunderkind. Vom Gymnasium Sinzig verklärte "Physik-Asse" machten plötzlich mit "0,7" vorzeitges Abitur und mussten mühsam von Unniversitäten auf menschliches Normalsmass zurückgeschraubt werden. Dieses besteht im Fall des Mathew Seil, wieder einmal auch Bodendorf, immer noch nicht. Verfolgungen mit Mitteln der Physik   durch Telekommasten und radioaktive Markirungen sind nichts Ungewöhnliches. Sinziger "Physikasse" machen es möglich. Die gefeierten Oberhelden des "Mathematiklehrers" Peter-Würgen Peiniek und des Physik Matzes Weisses Rauschen, die Schüler Jochen Kuch und Vroni Ampl schließen sich dort mühelos an. Erinnerungen an den Physik- und Chemiewahn der Nazis werden wach. Ich durfte mit meinem 1,6 Magister mit indischem Hauptthema in Deutschland überhaupt nichts machen, das wurde immer wieder verhindert. Dafür sorgte auch die Bande von Günni Geilhardt mit Stony Gerölheuer und Anderen in Sinzig – beste Freunde von Schmuelchen. Rechtsextremistisches Britenmillieu eben. Dass mir der as rechtsradikale Polizieifreund Rafael Schmalkopf, ein lernbehinderter Bundeswehrgefreiter und Adjudant, mein Leben komplett mit Bestrahlungsgeräten übelster Art in meiner Kölner Wohnung ab 2017 zerstörte, ist ebenfalls von seinem Haupthintergrund noch ungeklärt. Was wir jetzt wissen ist, dass der auch in Belgien marodierende GNB Agent Wölfchen Nüpupe von meinem ehemaligen Arbeitgeber Krakau und Partner aus Köln daran beteiligt sein soll, der Schmalkopf immer wieder hochzieht. Schmalkopf ist nicht nur Freimaurermeister in Köln, sondern stammt als Katholik auch aus Bergisch Gladbach. Dort war auch mein erklärter Feind im Beruf bei Krakoau und Partner, in den Neunzigern, ein Art Direktor, beheimatet. Mir wurde übergreifend, ausgehend von Detlev, dem evangelischen SS Jungen und dem protestatnischen Extremisten Schmuelchen Pfingstmann wahrheitswidrig vorgeworfen, ich würde überall gegen die Bundesrepublik Deutschland arbeiten und agieren. Davon wusste ich nichts. Deutschland ist mit seiner „Kirchensteuer“ der letzte Christenstaat dieser Art überhaupt.. Auch christliche Missionsgeschichte? Man wird sehen.

Meine Magisterarbei zum Thema Indien und Delhi kann man hier finden. 

 


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